Gemeindewappen Gimmeldingen
Gemeindewappen Lobloch

Zeittafel zur Ortsgeschichte

 

 

Gimmeldingen und Lobloch bis 1750

 

325: Der Römer Materninius Faustinus erbaut im späteren Lobloch ein unterirdisches Mithras-Heiligtum. Es wird vermutlich schon 352 durch Brand zerstört. Spuren einer römischen Siedlung wurden nicht gefunden.

Bis 11. Jh.: Nach Rodung des ursprünglich bis in die Ebene reichenden Waldes könnten die Siedlungen Gimmeldingen und Lobloch entstanden sein. 

Um 1100: Eine salische Turmburg wird errichtet. Von der „Alten Burg“ sind nur noch die Fundamente erhalten. 

1109: Der wahrscheinliche Bewohner der „Alten Burg“, Ritter Adelbert von „Gomeltigen“, wird in einer Urkunde genannt. Der Ortsname bedeutet: „Bei den Leuten der Gomahild“. Gimmeldingen gehört zur Pfalzgrafschaft bei Rhein (ab 1356 Kurpfalz).

Um 1184: Der älteste Teil der heutigen Kirche, der romanische Turm, wird errichtet.

1217: Der Ort „Loppinlo“ wird urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet: „Wald des Loppo“. Lobloch gehört – wie Gimmeldingen – zur Pfalzgrafschaft bei Rhein.

1468: Die Ritter von Flersheim erhalten das Dorf Lobloch als kurfürstliches Lehen (bis 1655). Sie erbauen dort eine „hölzerne Burg“ (in der heutigen Mithrasstraße, Reste sind nicht mehr vorhanden).

1474: Die Dorfherren von Flersheim errichten in Lobloch die Pankratius-Kapelle (heute: Nikolaus-Kapelle).

1476: Im Zinsbuch der Pankratius-Kapelle wird neunmal der Flurname „merspin“/„mere spin“ genannt.

1568: Das älteste Gemeindesiegel von „Gimeltingen“ zeigt den kurpfälzischen Löwen und einen Rost als Symbol des Märtyrers Laurentius († 258).

1591: Das älteste Gemeindesiegel von „Loploch“ trägt das Wappen der Ritter

von Flersheim und einen Ring als Ortskennzeichen (siehe oben).

1606: Als Sitz der Gimmeldinger Gemeindeverwaltung und des Dorfgerichts wird ein neuer „Hubhof“ gebaut (heute: Meerspinnstraße 26).

1619: Unter der Herrschaft der Flersheimer entsteht auch in Lobloch ein neuer „Hubhof“ als Sitz der Gemeindeverwaltung und des Dorfgerichts (heute: Mithrasstraße 1).

1750: Auf Anordnung des Kurfürsten Carl Theodor wird das völlig verarmte Dorf  Lobloch dem Nachbarort Gimmeldingen „incorporiert“ (einverleibt). Trotzdem erhalten die Loblocher keine vollen Rechte am Gimmeldinger/Haardter Wald.

 

Gimmeldingen (mit Lobloch) ab 1750

1797: Die linksrheinischen Teile der ehemaligen Kurpfalz werden französisch („endgültig“ ab 1801).

1798: Unter der französischen Herrschaft (bis 1814) werden Grundherrschaft und Hörigkeit sowie Zins und Zehnt abgeschafft. 

1803: Das barocke Kirchenschiff von 1723 wird über einen Teil des aufgelassenen Kirchhofs nach Osten erweitert und erhält seine heutige Gestalt.

1816: Die Pfalz kommt „für ewige Zeiten“ an Bayern (bis 1940, offiziell bis 1945).

1828: Das „Rathaus“ wird als Schul- und Gemeindehaus errichtet.

1840: Die Loblocher erwerben von König Ludwig I. von Bayern einen eigenen Wald. Sie setzen dem König 1841 einen Gedenkstein (bei Lindenberg).

1856-60: Der 1848 abgedankte König Ludwig I. besucht von Edenkoben aus mehrfach das Wingerthäuschen des Gimmeldinger Weingutsbesitzers Lingenfelder auf dem Neuberg (heute: „König-Ludwig-Pavillon“).

1860: Die Loblocher erhalten volle Rechte. Der Ort heißt jetzt „Gimmeldingen-Lobloch“ (bis 1952).

1874: Auf dem Weinbiet wird der Aussichtsturm eingeweiht.

1894: Die mit einem Notdach versehene Loblocher Kapellenruine wird als Turnhalle genutzt (bis 1929).

1926: Bei Erdarbeiten auf der Loblocher Wäschebleiche wird das Mithras-Heiligtum entdeckt. Die Fundstücke können im Historischen Museum der Pfalz in Speyer betrachtet werden (Nachbildung des Kultreliefs an der Fundstelle in der Loblocher Straße).

1934: Das erste „Mandelblütenfest“ wird gefeiert.

1952: Auf dem Weinbiet wird ein Sendemast errichtet. Er wird 1979 durch einen höheren ersetzt (133 m).

1957: Die von der katholischen Pfarrgemeinde 1955 erworbene Ruine der Loblocher Nikolaus-Kapelle wird nach dem Ausbau geweiht. 

1969: Gimmeldingen wird Ortsteil von Neustadt an der Weinstraße.

1971: Die Festhalle wird eingeweiht (seit 1994: „Gimmeldinger Meerspinnhalle“).

2008: Gimmeldingen erhält eine Direktanbindung zur Autobahn A 65.

2009: Jubiläum: „900 Jahre Gimmeldingen"

 

Ausführlichere Angaben finden Sie in den Büchern: 
„Lobloch – Führer durch die Ortsgeschichte" (Sitzmann 1990),
„Gimmeldingen – Chronik eines Weindorfs" (Schneider/Sitzmann 1996) „Gimmeldingen – Leben im Weindorf" (Kermann/Sitzmann, 2008)

Mandelblüte