Mandelbäume in Gimmeldingen

Die Römer, die in unserer klimatisch besonders begünstigten Region ihre Gutshöfe bewirtschafteten, brachten nicht nur die Weinreben und die Edelkastanien aus dem Mittelmeerraum mit, sondern auch die Mandelbäume. In alten Schriften erfahren wir, dass die Mandelbäume hier wegen der reichen Ernte vom Mittelalter bis zur Neuzeit eine bedeutende Rolle gespielt haben. Schließlich sind die Mandeln nicht nur wohlschmeckend und sehr gesund, sondern können auch vielseitig verwendet werden, etwa für Mandelöl, Marzipan, Mandellikör und Mandelschokolade.

Es war in Gimmeldingen, wo man begann, die Mandelbäume auch wegen ihrer herrlichen Blüten zu pflanzen. Sie entfalten sich, noch bevor die ersten Blätter sprießen, und so ist jeder Baum ein reines Blütenmeer – und das meist schon vor Frühlingsbeginn! Es heißt, dass Reichsrat von Buhl schon 1911 eine Mandelallee anlegen ließ von seinem Sommersitz Hildenbrandseck bis nach Neustadt. So konnte er die Kutschfahrt entlang der blühenden Bäume besonders genießen. Später war es der 1929 gegründete Verkehrs- und Verschönerungsverein Gimmeldingen, der nicht nur im Ort und in der Flur zahlreiche Mandelbäume pflanzte, sondern 1934 zum ersten Mandelblütenfest einlud.

Heute stehen in und um Gimmeldingen rund 2.500 Mandelbäume, die zur Blütezeit Tausende von Besuchern anlocken. Sie kommen nicht nur zum Mandelblütenfest, um an zahlreichen Ausschankstellen endlich wieder Weinfestatmosphäre genießen zu können. Sie kommen auch gern an den Tagen vor und nach dem Fest, wo sie nach den langen Wintermonaten den sehnsüchtig erwarteten Frühling in Gimmeldingen erleben. 

Glücklich spazieren sie auf dem Mandelblüten-Panoramaweg, der hinauf führt zum König-Ludwig-Pavillon, genießen die Blüten und ihren Duft und die herrliche Aussicht. Sie lassen sich auch gern bei einer Ausschankstelle oder in einem Winzerhof nieder, die vor und nach dem Fest geöffnet haben. 

Gern besuchen sie auch den Gimmeldinger Mandel-Lehrpfad. Auf Tafeln und Schildern erfahren sie viel über Mandelbäume allgemein, welche Sorten weiß oder rosa blühen und welche Früchte genießbar sind. Begehrt sind auch die Mandelführungen, zu denen die Gimmeldinger Gästeführer jeweils eine Woche vor und nach dem Fest einladen.